Vulkane der Kanareninseln
Vulkanische Entstehungsgeschichte der Kanaren
Das gesamte Kanaren-Archipel ist vulkanischen Ursprungs. Die Entstehung der Kanaren begann vor etwa 36 Millionen Jahren als unterseeische Vulkanausbrüche den Sockel der Inseln formten. An der Meeresoberfläche erschienen die Kanarischen Inseln von Ost nach West. Somit sind Lanzarote und Fuerteventura die älstesten Inseln, die vor etwa 20 Millionen Jahren entstanden. Es folgte Gran Canaria vor etwa 14,5 Millionen Jahren. Dann kamen Teneriffa vor etwa 12 Millionen Jahren und La Gomera vor etwa 11 Millionen Jahren. Als jüngste Inseln erschienen La Palma und El Hierro vor etwa 2 und 1,2 Millionen Jahren.
Die Vulkanausbrüche, die vor etwa 36 Millionen Jahren für die erste Entstehung der Kanarischen Inseln sorgten, entstanden durch den Kontinentaldrift der tektonischen Platten von Afrika und dem Atlantik. Da die Erdkruste nur wenige Kilometer dick war, konnten sich Risse bilden aus denen heißes Magma und eruptives Material hervorquoll und sich ansammelte.
Weitere Vulkanausbrüche formten die Inseln an der Oberfläche des Meeres und sorgten für ein individuelles Aussehen jeder Kanareninsel. Die Vulkane der Kanaren sind keine eruptiven Vulkane, wie beispielsweise der Ätna oder der Vesus. Sie sind den Vulkanen von Hawaii ähnlich, die Lava schießt nicht explosionsartig aus den Schloten, sondern fließt heraus.
Die flüssige Lava, die aus einem Vulkan austritt, hat eine Temperatur von über 1.100°C, wenn sie zu erkalten beginnt hat sie noch etwa 760°C. Ein Strom aus flüssiger, heißer Lava kann eine Fließgeschwindigkeit von mehreren Metern pro Sekunde entwickeln.
Aa-Lava und Pahoe-hoe
Die erkaltete Lava wird in ihrer Form nach Lava des Typs aa und Pahoe-hoe unterschieden. Pahoe-hoe ist ein hawaiianischer Ausdruck und beschreibt die Lava, die beim Fließen erstarrt ist. AA-Lava ist sehr spitz und scharfkantig, man kann die beiden Begriffe gut auseinanderhalten, wenn man sich vorstellt barfuß über AA-Lava zu gehen.
Vulkanhöhlen auf den Kanaren
Wenn nun die Lava an der Oberfläche langsam erkaltet und darunter weiterfließt, können Vulkanhöhlen, bzw. Vulkanröhren, die tubos volcánicos, entstehen.
Auf Teneriffa befindet sich die viertgrößte Lavahöhle der Welt, die drei größeren befinden sich auf Hawaii. Diese Cueva del Viento ist ein sehr gutes Bespiel, das man sich bei einem Besuch in Icod de los Vinos anschauen kann. Aber auch auf den anderen Kanareninseln befinden sich solche Höhlen, z. B. auf La Palma bei Todoque, oder die bekannten Vulkanhöhlen Cueva de los Verdes und Jameos del Agua auf Lanzarote, die von dem bekannten Künstler César Manrique gestalterisch ausgebaut wurde, und ebenfalls besichtigt werden kann.
Vulkanlandschaften sind meistens sehr karg, da es Jahrhunderte dauert bis auf der Lava wieder etwas wächst. Als erstes wachsen wieder Flechten, danach beginnen sich Sträucher anzusiedeln. Anhand des Bewuchses läßt sich schon viel über das Alter eines Vulkangebietes sagen.
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